Statistiken zur häuslichen Pflege

Statistiken zur Seniorenbetreuung, Anteile und Kosten von Betreuungsalternativen in der modernen Altenbetreuung.

Bevölkerungsentwicklung weltweit
Die Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung kann uns einen Eindruck von der zunehmenden Dynamik gesellschaftlicher Entwicklungs- und Anpassungsprozesse geben, die insbesondere innerhalb der letzten 100 Jahre zu beobachten ist. Der enorme Anstieg der Gesamtbevölkerung in diesem Zeitraum führt zwangsläufig zu Verschiebungen in den Bevölkerungsstrukturen, den Kulturen und im wirtschaftlichen und sozialen Leben. Der Anstieg alleine hat noch keine unmittelbare Auswirkung auf die bei unseren Betrachtungen im Fokus stehende Seniorenbetreuung, bliebe doch ceteris paribus die Aufgabe der Seniorenpflege auf den Einzelnen heruntergebrochen, dieselbe. Dennoch hat der Bevölkerungsanstieg enorme Implikationen für die Seniorenpflege.
Der enorme Anstieg der Weltbevölkerung ist vor allem einer erhöhten Produktivität des Menschen geschuldet. Noch vor wenigen hundert Jahren konnte der Mensch sich gerade eben so selbst versorgen und nur wenig zur Versorgung Dritter beitragen. Regelmäßig genügten schlechte Ernten oder lange Winter um einen Gutteil der Bevölkerung auszulöschen und die Lebenserwartung drastisch herabzusetzen. Waren es zunächst modernere Methoden der Landwirtschaft die zu einer besseren Versorgung und damit zu einer geringeren Sterblichkeit führten, trugen im weiteren u.a. die zunehmende Arbeitsteilung, die Produktion von Düngemitteln und die professionellere Aufbewahrung von Lebensmitteln zum Anstieg der Lebenserwartung und dem Anstieg der Gesamtbevölkerung bei.
All diese Punkte sind Teil einer immer fortwährenden Steigerung der Produktivität des Menschen, die sich aber global abspielt und somit in Konkurrenz zueinander steht und die bei gleicher Produktivitätssteigerung keinen komparativen Vorteil für den Einzelnen bietet. Im Ergebnis jedoch ergibt sich ein Verteilungsmehr an Waren und Dienstleistungen. Da aber die steigende Produktivität auch gesellschaftliche Tribute fordert, vornehmlich in der Einbindung des Einzelnen in den Produktionsprozess, stehen weniger freie Ressourcen für die historisch in Stämmen und Familien organisierte Altenbetreuung zur Verfügung. Hierin besteht der Zusammenhang zwischen der Dynamik der Entwicklung der Weltbevölkerung und der Versorgungsproblematik der modernen stationären Seniorenbetreuung. Eine weitere Steigerung der Produktivität des Einzelnen führt somit entweder zu höheren Kosten auch in der Altenpflege oder zu einer ebenso höheren Produktivität in diesem Bereich. Letzteres bedeutet weniger Personal pro Kopf und somit eine zunehmend schlechtere Versorgung.
Bevölkerungsentwicklung Deutschland 1871-2061
Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland der letzten 150 Jahre (blaue Kurve) zeigt eine Verdopplung der Einwohnerzahl. Der merklichste Anstieg fand bereits Ende des 19. Jahrhundert statt und ist einer stabilen politischen und in der Folge verbesserten wirtschaftlichen Lage zu verdanken. Diese nach der Gründung des deutschen Reiches am 18.01.1871 entstandene Verbesserung der Versorgungslage und eine resultierende optimistischere Sicht in die Zukunft führte zu einem starken Geburtenanstieg.
In der Prognose ist ein Rückgang der Einwohnerzahl ab ca. 2030 zu beobachten, eine Folge von Geburtenrückgängen, einem Phänomen das in den meisten entwickelten Industrienationen zu beobachten ist. Die Auswirkungen dieses Bevölkerungsrückgangs für die Seniorenpflege liegt primär in ihrer demografischen Wirkung, hin zu einer alternden Gesellschaft. Die Gesamtzahl der Bevölkerung indes hat keinen Einfluss auf die Altenpflege, lediglich die mit ihr einhergehende bzw. Sie bedingende Produktivitätssteigerung des Einzelnen in der Gesellschaft und die damit verbundene Kappung von Aktivitäten jenseits der Einkommensbemühungen.
Wenn der zu erzielende Lohn aufgrund der gestiegenen Produktivität in der Breite der Bevölkerung wesentlich höher ist als die mögliche Einsparung durch die persönliche Pflege von Angehörigen, steigt die Zahl der Senioren, die durch professionelle Dienstleister, sei es stationär im Heim oder zu Hause gepflegt werden.
Der Prozentsatz der zu Pflegenden zur Gesamtbevölkerung steigt indes mit zunehmender Alterserwartung (rote Kurve). Auch diese weißt einen stetigen Anstieg an und hat sich weit mehr als verdoppelt im hier hier dargestellten Betrachtungszeitraum. Im Gegensatz zum abflachenden Bevölkerungsanstieg und sogar einem Rückgang, ist der Trend zu höheren Lebenserwartung ungebrochen. Dies bedeutet einen weiteren Anstieg der pflegebedürftigen Senioren gesamt, vor allem aber prozentual zur Gesamtbevölkerung. Eine Darstellung der zu anteilig Pflegebedürftigen folgt. In einer ökonomisierten Gesellschaft ist nicht nur die Frage nach der Organisation der Seniorenbetreuung zu stellen, sonder auch deren Finanzierbarkeit. So erfreulich die höhere Alterserwartung für die meisten auch ist, wirft die Finanzierbarkeit der Altenpflege, neben denen der gleichfalls steigenden gesellschaftlichen Belastung durch Altersrenten, ein enormes wirtschaftliches Problem dar.
Alterserwartung Deutschland 1871-2061
Männer
Frauen
Die Alterserwartung hat unserer Annahme nach einen nicht nur direkt proportionalen, sondern sogar einen überproportional großen Einfluss auf die gesellschaftlich zu erbringenden Altenpflegeleistungen. Dies unterscheidet Sie von der Bevölkerungszahl allgemein und der Einwohnerzahl in Deutschland im speziellen, die beide nur indirekt Aussagen über den gesellschaftlichen Betreuungsaufwand zulassen. Wie noch aufzuzeigen sein wird, entsteht die Hauptbetreuungsaufgabe für Senioren in den letzten Lebensjahren. Zudem steigt der Pflegeaufwand mit zunehmender Alterserwartung, da sich hierdurch die Dauer der notwendigen Pflege verlängert. In der Folge wirkt sich eine gestiegene Lebenserwartung sowohl quantitativ als auch qualitativ direkt auf die zu erbringenden Pflegeleistungen aus.
Der zu beobachtende Unterschied zwischen der Lebenserwartung für Männer oder der für Frauen ist für unsere Betrachtung insofern relevant, dass die finanzielle Altersversorgung von Frauen schlechter ist und hierdurch mehr Kosten der nicht durch den Betroffenen finanzierbaren Betreuungsaufwandes von der Allgemeinheit zu tragen sind. Die Finanzierung der Altenpflege ist zunächst Aufgabe des Betroffenen, nachfolgend von Angehörigen und hiernach eine gesellschaftliche Verpflichtung. Die finanzielle Situation des zu Betreuenden und die seiner Angehörigen ist somit ein nicht unerheblicher Faktor bei der Betrachtung der Seniorenpflege als gesellschaftliche Aufgabe. Da sich die finanzielle Situation in der Breite der Betroffenen aufgrund der zunehmenden prekären Arbeitsbedingungen mit in der Folge niedrigen Renten weiter verschlechtern wird und gleichzeitig die Dauer, Zahl und Intensität der Pflege erhöhen wird, führt dies zu einer drastischen Verschärfung des Pflegenotstandes.
Hier wollen wir einfließen lassen, dass die aktuelle von Lobbyverbänden der Seniorenheime vertretene Meinung zur Abfederung dieser Problematik durch bessere Personalschlüssel zu erreichen sei. Im Klartext bedeutete dies eine nochmalige Verschlechterung der Situation in den Seniorenheimen, in denen bereits heute zum Teil unhaltbare Zustände herrschen. Dies nicht nur für die zu betreuenden Senioren, ebenso für die Pflegekräfte, denen eine noch höhere Belastung zugemutet würde. Rein theoretisch mag dies sogar mathematisch plausibel zu begründen sein, aber den Mangel an Pflegepersonal wird man kaum durch schlechtere Arbeitsbedingungen beseitigen, also leider nur ein theoretischer, mathematisch statistischer Ansatz, der den menschlichen Faktor und somit die Realität außer acht lässt.
Bevölkerungsanteile Deutschland 2020
Die Betrachtung der prozentualen Anteile der einzelnen Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung in Deutschland lassen eine rudimentäre Aussage über den zu erwartenden Betreuungsaufwand pro Versorgendem zu. Diese Größe ist nicht zwangsläufig pekuniär, sondern zunächst nur eine Verifizierung der Größe der zu organisierenden Aufgabe der Seniorenbetreuung. Schon bereits heute ist jeder 5. im Rentenalter und nimmt nicht mehr am Erwerbsleben teil. Nimmt man das Verhältnis der am Erwerbsleben teilnehmenden zu den nicht mehr Teilnehmenden, ergibt sich ein weit dramatischeres Bild.
Arbeitslose und Erwerbsunfähige unter 65 Jahren eingerechnet, ergibt sich ein Verhältnis von 2:1, d. h. zwei Erwerbstätige müssen einen Rentner versorgen. Diese primär die Finanzierung des Umlagesystems der Rentenkasse direkt beeinflussende Größe wirkt sich nachfolgend mit sich einstellender Versorgungsnotwendigkeit der vornehmlich älteren Bevölkerungsgruppen auch auf die Größe der Betreuungsaufgabe aus.
Die ins Rentenalter vorstoßende Babyboomregeneration aus den sechziger Jahren wird ihr übriges tun, die Situation auch an dieser Front zu verschärfen. Zwar ist dies zunächst nur ein rententechnisches Problem, dass aber Teil der sich verschärfenden Finanzierungsproblematik einer alternden Bevölkerung ist. Betrachten wir später noch die Kosten der Seniorenbetreuung, darf man diese nicht isoliert betrachten, sondern muss diese im Kontext mit den sonstigen gesellschaftlichen Aufgaben und Verpflichtungen untersuchen.
Pflegebedürftige in Deutschland 1999-2019 (stationäre-häusliche Pflege)
Die Grafik zeigt deutlich den stark gestiegenen Bedarf an Pflegeleistungen in der Seniorenpflege. Den prozentual stärksten Anstieg der Leistungserbringer zeigt die häusliche Pflege mit Pflegediensten. Die Steigerung seit 1999 beträgt für diese Pflegeart über 134%. Fast gleichauf die durch Angehörige erbrachte häusliche Pflege mit einer Steigerung von 133%. Die stationär gepflegten Bedürftigen in stationären Einrichtungen verzeichneten im gleichen Zeitraum nur einen Anstieg von 50%. Zwei Gründe für den stärkeren Anstieg der häuslich gepflegten Klienten gegenüber stationär Gepflegten. Die Bevorzugung der eigenen vier Wände durch die Betroffenen gegenüber dem Leben im Heim und die hohen Kosten einer Heimunterbringung. Die häusliche Pflege, bei der Angehörige die Pflege zunächst selbst übernehmen ist die bevorzugte Variante. Mit zunehmender Pflegeintensität kommen in der Regel zunächst ambulante Pflegedienst zum Einsatz und schließlich die 24 Stunden Pflege. Wie wir später noch betrachten werden, steigt auch der Anteil an stationär untergebrachten Senioren mit zunehmenden Pflegegrad und überwiegt sogar bei Pflegegrad 5.
Pflegebedürftige in Seniorenheimen Deutschland 1999-2019
Die Kurve zeigt den beständigen Anstieg der Pflegebedürftigen. Während die Zahl der Seniorenheimbewohner um rund 50% angestiegen ist, blieb die Anzahl der Vollzeitpflegekräften nahezu unverändert. Man bemüht sich die Versorgung der Pflegebedürftigen durch Teilzeitkräfte aufrecht zu erhalten. Leider ist eine wirkliche Größe der pro Klient zu Verfügung stehenden Zeitaufwandes dadurch nur schwer zu berechnen, da die durchschnittliche Arbeitszeit einer Teilzeitkraft nur geschätzt werden kann. In den nächsten 20 Jahren werden die geburtenstarken Jahrgänge der sechziger Jahre für eine nochmals zunehmende Dynamik sorgen, mithin für eine Dramatisierung der Betreuungsaufgabe. Dieser gewaltigen Aufgabe wird man durch eine zunehmende Ausweitung des Teilzeitkräfteengagements begegnen müssen, da schon heute nicht ausreichend Vollzeitkräfte zur Verfügung stehen. Dies auch eine Folge der vergleichsweise schlechten Bezahlung für die zu leistenden Aufgaben. Eine Lohnerhöhung könnte mehr Pflegekräfte mobilisieren würde aber auch die Kosten für einen Heimaufenthalt weiter in die Höhe treiben und zu höheren Belastungen des Gemeinwesens führen.
Die Kommerzialisierung der Altenbetreuung in Deutschland sieht daher einen anderen Weg. So wird in Positionspapieren der Lobbyverbände bereits heute ein für die Seniorenbetreuung schlechterer Personalschlüssel als Gegenmaßnahme für den steigenden Bedarf an Betreuungsleistungen propagiert. Dadurch wird sich die Pflegesituation in den Seniorenheimen auch zukünftig weiter verschlechtern. Schon heute werden über 65% der Gesamtkosten der Altenbetreuung von Seniorenheimen beansprucht, die für rund 20% der zu Versorgenden aufkommen. Die Kosten pro Heimbewohner liegen damit rund 4 Mal so hoch wie für einen häuslich gepflegten Klienten.
Versorgungsqualität in Seniorenheimen 1999-2019
Ein erster Blick auf das statistische Verhältnis zwischen Pflegekräften und Betreuten lässt eine nahezu gleichbleibende Versorgungsqualität vermuten. Zudem ist es auch schwer die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden pro Jahr für Teilzeitkräfte auszumachen. Dies macht es des den Heimbetreibern leicht, die Situation zu beschönigen. Unberücksichtigt bleibt bei dieser Betrachtung die zunehmende Pflegeintensität je Betroffenen, begründet durch den Anstieg der Demenzleiden und dem zunehmenden Alter mit dem darin begründeten vermehrten Pflegebedarf.
Die rote Linie stellt die erbrachten Minuten je Klient und Jahr dar, die sich in den letzten 20 Jahren nur geringfügig verschlechtert hat, in den letzten Jahren sogar leicht verbessern konnte. Leider ist dies wie bereits angemerkt nur bedingt korrekt. Kann ein physisch gesunder Heimbewohner mit nur wenig Betreuungsleistung versorgt werden, steigt der erforderliche Aufwand bei bettlägrigen, immobilen und dementen Betroffenen exponentiell. Die Betreuungsleistung lässt sich daher für den Einzelnen nur quantifizieren und nur schwer qualifizieren. Da aber die Quantität der Betreuungsleistung nahezu konstant geblieben ist, der notwendige Betreuungsaufwand sich indes enorm erhöht hat, ist die Qualität in der Folge ceteris paribus ebenso stark zurückgegangen.
Pflegebedürftige nach Pflegegraden
Die prozentuale Verteilung der Pflegebedürftigen nach Pflegegraden weist keine großen Veränderungen auf. Allerdings lässt die Statistik aktuell nur einen Blick auf 2017 und 2019 zu, da die 5 betrachteten Pflegegrade zuvor in 3 Pflegestufen zusammengefasst waren. Die sichtbarste Veränderung ist für Pflegegrad 1 festzustellen, der auf eine neue, zuvor nicht erfasste Pflegeintensität abzielt und erst nach einiger Zeit von den Betroffenen auch realisiert wird.
Generell ist rund die Hälfte der zu Pflegenden in einem Unterstützung erforderlichen Pflegezustand- Pflegegrad 3 und höher. Auch die Gesamtzahlen für diese Gruppen haben sich erhöht. Für Pflegegrad 3 ein Zuwachs von rund 195.000 Personen, für Pflegegrad 4 rund 23.000 Personen und bei Pflegegrad 5 ergibt sich ein Zuwachs von rund 17.000 zu Pflegenden. Der prozentuale Zuwachs betrug für Pflegegrad 3 - 18,92% und war deutlich stärker als der Anstieg bei Pflegegrad 4 mit 4,33% und Pflegegrad 5 mit 7,79%.
Für Pflegegrad 5 würde diese Zuwachsrate in rund 10 Jahren zu einer Verdoppelung der zu Versorgenden führen. Ein nicht zu unterschätzendes und realistisches Szenario, der die deutsche Versorgungslage in der Seniorenpflege weiter zuspitzen wird und die häusliche Pflege auch in diesen Pflegegrasbereichen eine zunehmende Bedeutung gewinnen dürfte.
Pflegeart (zu Hause | stationär in Heimen) nach PG
Pflege gesamt
häusliche Pflege
stationär im Pflegeheim
Die Übersicht über die Verteilung der Seniorenbetreuung nach Pflegegraden zeigt eindeutig die mit zunehmenden Pflegegraden mehr in stationären Einrichtungen verbrachte zu Pflegende.
Der Grund hierfür liegt eindeutig in der Intensität der Pflege, die mit steigendem Pflegegrad zunimmt und der die Angehörigen ab einem gewissen Zeitpunkt überfordert. Ist eine Heimunterbringung bis Pflegegrad 2 noch die seltene Ausnahme und die häusliche Pflege für über 90% der zu Pflegenden die Regel, ändert sich dieses Verhältnis mit zunehmenden Pflegegrad. Personen mit Pflegegrad 5 werden dann sogar überwiegend in Heimen versorgt (51.24%).
Diese Verschiebung der Lasten wäre noch weit dramatischer, wenn in der häuslichen Pflege keine professionellen Pflegedienste (ambulante und 24 Stunden Kräfte) zum Einsatz kämen und den Angehörigen einen Großteil der Last abnehmen würden.
Es ist sogar erstaunlich wie viele Senioren auch mit Pflegegrad 5 noch zu Hause versorgt werden. In diesem Fall kommen dann regelmäßig 24 Stunden Pflegehilfen zum Einsatz, da die Unterstützung durch ambulante Dienste hier an ihre Grenzen stoßen, sowohl logistisch als auch kostenseitig für die Angehörigen.
häusliche Pflege mit/ohne ambulanten Pflegedienst nach PG
häusliche Pflege
gesamt
ohne ambulanten
Pflegedienst
mit ambulantem
Pflegedienst
Die Statistik zeigt nochmals eindeutig die Anzahl der einzelnen Pflegegrade, diesmal mit einer zusätzlichen Unterscheidung nach Haushalten die den zu Pflegenden mit und ohne ambulanten Pflegedienst versorgen.
Die Statistik berücksichtigt nicht die Haushalte, die eine 24 Stunden Pflegekraft beschäftigen. D.h. das in vielen Haushalten, die ohne einen ambulanten Pflegedienst auskommen und in denen eine häusliche Vollzeitpflege stattfindet, werden von der Statistik nicht erfasst.
So bleibt das Verhältnis zwischen Haushalten die mit bzw. ohne ambulante Dienste pflegen zwischen Pflegegrad 3 und 5 relativ konstant, was eher ungewöhnlich erscheint, nimmt die Pflegeintensität doch überproportional zu. Die Proportionen ab Pflegegrad 2 stellen sich für Haushalte die ohne Hinzuziehung eines ambulanten Dienstes auskommen wie folgt dar: PG 2: 72,4% , PG 3: 69,1%, PG 4 67,8%, PG 5 62,1%.
Geht man von der Verteilung von häuslicher Pflege und stationäre Pflege aus und leitet hiervon ein Indiz für die tatsächliche Versorgung ab, dürften insbesondere in den Pflegegraden 4 und 5 die Mehrzahl der Haushalte eine häusliche Vollzeitpflege in Anspruch nehmen.